Sonntag, 2. Juni 2013

Iliosakralgelenk


Als Iliosakralgelenk (ISG) wird eine Gelenkverbindung inmitten des Kreuz-  und Darmbein bezeichnet. Beim Iliosakralgelenk existiert ein besonders straffes wie auch wenig bewegliches Gelenk mit einer engen Gelenkhöhle. Auf Grund einen Gelenkspalt ist es dem ISG möglich nur Normaldruckkräfte zu übertragen. Sämtliche Kräfte werden von den Bändern auf diese Weise kompensiert, dass die Kraft über das Bewegungszentrum des Gelenks verlaufen muss.
Die besonders geringen Bewegungsabläufe im Gelenk betitelt man als Nutation und Kontranutation und finden so gut wie lediglich in der Sagittalebene statt. Die Nutationsbewegung in dem Iliosakralgelenk vergrößert den Beckenring, was einer Frau bei einer Entbindung zu Gute kommt. Während der Geburt werden diese Bänder des Gelenkes erweicht.
Sofern das Gelenkspiel des ISG geschmälert ist, spricht man von einer ISG Blockade. Eine solche Blockierung der Iliosakralgelenk resultiert überwiegend aus einem Verhebetrauma oder einem tritt ins Leere, wie bspw. für den Fall, dass eine Treppenstufe übersehen wird. Gleichwohl tritt eine Iliosakralgelenk Blockade ebenso oft bei anderen orthopädischen Erkrankungen auf. Wie zum Beispiel nach einer Hüftoperation oder auch im Verlauf einer Wirbelsäulenerkrankung.
Typische ISG Schmerzen sind Rückenschmerzen. Die Schmerzen werden oft als tieflumbal betitelt und treten im Allgemeinen nur einseitig auf. Zu einer Verschlimmerung der Iliosakralgelenk Schmerzen kommt es besonders nach längerem Sitzen. Die Symptome bessern sich häufig unter Einsatz von Wärmeanwendungen sowie Bewegung.
Iliosakralgelenk Schmerzen mögen bis in das Gesäß, in die Leiste darüber hinaus in die Lendenwirbel abstrahlen. Oftmals kommt es zu einer additionalen Missempfindung wie in etwa Ameisenlaufen und/oder Prickeln. Knieschmerzen mögen genauso auf eine ISG Blockade verweisen. Die Symptome der ISG Blockade werden als peudoradiokuläre Schmerzsyndrome betitelt.
Jene pseudoradioklären Schmerzen können keinesfalls auf eine Irritation der Nervenwurzeln zurückgeführt werden. Die Patienten schildern in der Regel von Schmerzen, welche bis in ein Bein ausstrahlen und sowohl die Vorder- wie auch die Abseite des Beins berühren mögen. Im Regelfall enden die Schmerzen aber im Kniebereich. Fehlfunktionen der Sensibilität können keinem aus dem Rückenmarksnerv versorgtem Hauptgebiet zugewiesen werden, da pseudoradikuläre Schmerzen den Spiralnerv nicht beeinflussen.
Der radikuläre Schmerz, wie z. B. bei einem Bandscheibenvorfall (Bandscheibenvorfall Symptome), reizt die Nervenwurzel. In diesem Zusammenhang können die Schmerzen ebenso wie die Störungen der Sensibilität, welche in der Regel in die Extremitäten ausstrahlen, einem bestimmten Hauptgebiet zugeordnet werden. Zu Iliosakralgelenk Schmerzen können nicht zuletzt angeborene Erkrankungen, wie z. B. Morbus Bechterew oder aber Spondylitis ankylosans führen.
Neben dem Rückenschmerz zeigt sich eine ISG Blockade durch ein 2. Leitsymptom: den Leistenschmerz. Der Arzt untersucht beim Erscheinen von Schmerzen in der Leiste die folgenden Teile des Körpers genauer:
-    Das ISG
-    Das Hüftgelenk
-    Die Lendenwirbelsäule (oft wird das Segment L3/4 untersucht)
-    Der thorakolumbale Übergang

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